MARIE bewegt Stream.
Willkommen bei «MARIE bewegt», dem neuartigen Sozialprojekt, das junge Menschen im Selbstantrieb aus dem Sozialhilfe-System zurück in den Arbeitsmarkt bringt. Erlebe von Woche zu Woche die Entwicklung von Cyril, Michael, Sabrina und Filipe und erhalte Hintergrundinformationen und Projekt-Berichte während der vier intensiven Coaching-Wochen.

„Wenn man etwas macht, macht man es richtig.“

„Every day is a blessing and every day is a lesson.“

„Was dich nicht umbringt macht dich stärker.“ und: „Was man ausstrahlt, kehrt tausendfach zurück.“

„Tanze, als würde dich niemand sehen, liebe als wäre dein Herz nie gebrochen, singe als würde dich niemand hören und lebe als gäbe es kein Morgen.“
Kickoff
- Kennenlernen
- Standortbestimmung
- Entwicklungsziele festlegen
- Bezug Götti-Coachee
- Teambildung
Im Herbst 2015 habe ich meine IV-gestützte Lehrstelle als Produktionsmechaniker in der ADW in Bärau (Langnau) verloren. Eine Blockade führte dazu, dass ich keine Energie mehr hatte um jeden Tag arbeiten zu gehen. Wie gefesselt lag ich im Bett.

Ich fühlte mich in der Schule stark unterfordert und durch mein breites Interesse und Wissen als Aussenseiter.
Ich habe verschiedene Menschen und deren Lebensgeschichten kennengelernt. Das gibt mir ein Gefühl, dass ich nicht alleine bin und andere auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Das Leben ist ein Auf und Ab und ich habe nun die Zuversicht, dass nach Tiefs immer wieder Hochs folgen. Als mein Wunschbild und mein Ziel habe ich „mehr Selbstvertrauen gewinnen “ formuliert.
Durch den Sozialdienst von Urtenen-Schönbühl bin ich auf das Sozialprojekt MARIE-bewegt aufmerksam geworden.

Dabei habe ich zuerst Guido Zutter kennen gelernt und kurz darauf dann René Schmid. Die erste Begegnung mit René war spannend.
Seit letztem April beschäftigte ich mich mal wieder mit den Fragen, wer bin ich, was will ich, wo will ich hin, was sind meine beruflichen Ziele.

Durch verschiedene Interessens-/Eignungs-Tests vom BIZ bekam ich viele Anregungen für vielleicht in Frage kommende Ausbildungen.
Selbstführung und persönliche Entwicklung
Eine grosse Offenheit und Neugier seitens der jungen Menschen steht fest; eine Neugier auf das was von «MARIE bewegt» kommt, aber auch auf die entscheidende Frage: «Wer bin ich?»
Die Stimmung ist freundschaftlich, der Austausch offen, der Umgang unkompliziert und direkt.
Die Coachees haben diese Woche Geri Amacher und Simone Pauli von InCave kennen gelernt und konnten mit ihnen eine Höhlentour im Nidlenloch machen.

Reaktionen und Gefühle fallen verschieden aus: Für Filipe ist das Raclette in der Höhle der Höhepunkt, Michael ist stolz, dass er es trotz Angst geschafft hat, Sabrina erlebt ein Wechselbad der Gefühle und wird zum Schluss von Emotionen überflutet. Und Cyril? Er meint im Nachhinein er habe emotionslos mitgemacht, weil er das musste. Was ist da los?
Andreas von Gunten erlebt die Zeit mit den Coachees punktuell. Dabei merkte er, wie sich alle Teilnehmer von Mal zu Mal kommunikativ, verbal und nonverbal, öffnen.

Auch Franziska freut sich über die Entwicklung von Michael: "Sein Verhalten ist vorbildlich: er ist jeden Tag dabei, hält sich an Abmachungen, ist zuverlässig. Seinetwegen gibt es keine Reibungspunkte oder Diskussionen."
Michael, Cyril und Filipe kämpfen im Ring und beeindrucken mit Engagement bis zur Erschöpfung. Alle drei wollen zeigen, was sie können und zu was sie fähig sind.

Auch Filipe kommt an seine körperliche Leistungsgrenze, Filipe: "René hat mich gefordert und mir kaum eine Pause zum Verschnaufen gegönnt. Er kommt auf dich zu und du musst fixiert sein und an das Ziel glauben. Weil es im Leben genau das gleiche ist."
Sabrina fühlt sich am Montagmorgen schlecht, krank und ohne Energie. Sie will sich am liebsten wieder ins Bett verkriechen, da meldet sich Guido bei ihr. So beginnt parallel zum Programm bereits die individuelle Betreuung.

Guido: "Wenn ich sie in diesem Zeitraum ins alte Muster zurückfallen liess, hätte sie sich nicht gefangen."
Facetten des Lebens zeigen und neue Perspektiven eröffnen
In dieser Woche war der Triemenhof unser Zuhause, wir haben dort geschlafen und gegessen. Wir haben zusammen gelebt wie in einer Familie, hatten viele ernste und lustige Gespräche. Diese Situation hat mich durcheinander gebracht, da ich es mir einfacher vorgestellt habe, jeden Tag zu reflektieren und zu erzählen wie es mir ergangen ist.

Ich hatte Mühe mich auszudrücken und die Worte zu finden. Jedoch ist mir gerade das gemütliche Zusammensein mit den Kollegen und den Coaches auf dem Triemenhof besonders in Erinnerung geblieben. Es hat mich auch beeindruckt, wie gut sich die Verantwortlichen des Triemenhofes arrangieren und viel Neues vorhaben.
Einen Abend kam Patrick Zanini, Schreif - Localglobe Switzerland Zürich, vorbei und hat uns am Lagerfeuer von den persönlichen Erlebnissen, schwierigen Entscheidungen und Rückschlägen bei seinem Werdegang vom Geschichtsstudent zum Jungunternehmer mit Manufaktur in El Salvador berichtet. Ich hatte anregende Gespräche an diesem Abend, es war sehr inspirierend.

Aus den Erzählungen von Patrick Zanini nehme ich mit, dass ich der Chef meines Lebens bin. Nicht nur das machen was andere wollen oder gut finden, sondern für mich und meine Bedürfnisse einstehen, den Weg meines Herzens verfolgen.
Wir haben viele verschiedene Berufe besucht: Die Landwirtschaft im Stall, Polymechaniker, Pflege, Elektriker und wir haben drei Firmen besichtigt: Die Druckerei Sieber AG, die Kunststofffabrik SKS AG und die Drechslerei Kleintal Steg. Was mir am besten gefallen hat in dieser Woche war die Arbeit als Pfleger.

Da habe ich mich gut gefühlt, weil ich dabei gemerkt habe, dass ich mit Menschen gut kommuniziere kann. Was ich unter sozial verstehe ist, man hilft einander, ohne sich zu beschweren. Egal wer das ist, der vor einem steht oder sitzt oder liegt. Und ja ich bin bereit zu versuchen, ein Praktikum als Pfleger zu absolvieren.
Nach einem harten Tag in der Landwirtschaft, verbrachte ich einen Tag im Atelier Senioren des Wagernhofs in Uster, wo ich zusammen mit den Beeinträchtigten ihre erstellten Kunstwerke bestaunen, Gespräche führen und sie wenn nötig unterstützen durfte. Ich habe Klavier gespielt und die Bewohner haben mir zugehört.

An diesem Tag habe ich auch das Interview mit der Zürcher Oberland Zeitung gegeben. Ich habe so viele Reize gleichzeitig aufgenommen, dass ich kurz überfordert war.
Reflexion Erlebniswoche und die Spiegel zu sich selbst.
Bei welcher Tätigkeit habe ich Freude erlebt? Wo habe ich Talente entdeckt? Wo könnte mich mein beruflicher Weg hinführen?
Ich habe diese Woche herausgefunden, dass ich gemäss Enneagramm Typ 5 bin.

Dieser Typ passt grundsätzlich sehr gut zu mir, jedoch hat mich jeder Typ auf eine Weise angesprochen.
Es war spannend und interessant zu hören, wie Frank Aeschlimann und Francisco Gonzalez ihr Unternehmen a+G aufgebaut haben.

Auch der Fotoworkshop mit Mirei Lehmann hat mir Spass gemacht.
«In der Zusammenarbeit mit Filipe habe ich verschiedentlich gemerkt, dass es wichtig ist, dass wir individuell für uns selbst sorgen und einander unterstützen, um für uns selbst sorgen zu können.» René, Coach, über die bisherige Zusammenarbeit

Ich habe diese Woche Hulda Gerber und Norbert Häg getroffen.

Durfte an einem Foto-Workshop bei «thecreativeway» teilnehmen und habe erfahren, dass ich die Möglichkeit erhalte meine Geschichte einem breiten Publikum zu erzählen.
Die individuellen Besuche bei farbtutgut im Luzernischen Ebikon bilden den Abschluss der Befähigungsphase.
Ich habe so viel aufgenommen, es schlägt auf mich ein.

Es fällt mir schwer all das zuzuordnen. Ich muss mich sammeln, meinen Bezugspunkt finden und kann vorerst keine weiteren Aussagen machen.
Ich habe mitgenommen, dass wir die Vergangenheit loslassen und vorwärts gehen sollen. Das eine abschliessen, um bereit zu sein für das Neue.

Am Donnerstag haben wir ein Apero vorbereitet und alle Coachees haben mitgeholfen. Wir haben unseren Coaches damit etwas zurückgegeben, als Dankeschön.
Ich habe viele neue tolle Menschen kennen gelernt, die alle das gleiche Ziel haben: Glücklich sein. Ich möchte mich bei allen bedanken.

Ich kann nur sagen: Merci für alles!!! Ich werde euch alle nie vergessen. DANKE!! Und bis bald…
Ich bin enorm überwältigt, dass ich die Chance erhalten habe, in dieser Befähigungsphase dabei sein zu dürfen.

Ich bin stolz auf mich, dass ich es durchgezogen habe, gespannt wie es auf meinem individuellen Weg zusammen mit meinem Coach Guido an meiner Seite für mich weitergehen wird, hoffe, dass ich den ein oder anderen Menschen, welchen ich auf diesem Weg begegnen durfte, wieder einmal begegnen werde und vor allem allen Menschen sehr dankbar, die dies überhaupt ermöglicht haben. Danke MARIE bewegt!
Die Weihnachtsgeschichte «MARIE bewegt»
Aus der ersten Enttäuschung erwuchs im Nachhinein betrachtet aber etwas viel Schöneres: ein selbstloses und zu grossen Teilen unentgeltliches Engagement für Menschen, die Unterstützung benötigen. Es erwuchs eine berührende Geschichte über Menschlichkeit und Nächstenliebe. Dabei spreche ich nicht nur vom Kernteam, sondern von allen involvierten Partnern, Unternehmern und Privatpersonen, die «MARIE bewegt» in Form von Spenden, Eigenleistungen und positiven Zusprüchen unterstützt haben. Ich spreche von der «MARIE bewegt»-Familie, die entstanden ist. Der Lohn? Etwas viel Wertvolleres als Geld: die zufriedenen Gesichter, die strahlenden Augen, das Lachen, die ganz individuellen Entwicklungen und Geschichten der Coachees."
Franziska Flükiger, Trägerin «MARIE bewegt»
"Es liegt an ihm, etwas aus seinem Leben zu machen, sich von seiner Opferrolle zu lösen, vorwärts zu schauen auf sich und sein Leben, seine Eigenverantwortung."
"Er hat sich selbst und seine Bedürfnisse erkannt, seine Leidenschaft entdeckt. Und er gibt all dem Ausdruck und geht seinen Weg."

"Wenn ihm etwas gelingt, freuen wir uns beide, wenn etwas misslingt, helfe ich und zeige ihm, wie er erfolgreich sein kann."

"Möge ihr Weg «raus aus dem Ganzen» vielen anderen Menschen in ähnlichen Lebenssituationen ein Vorzeigebeispiel sein."

«MARIE bewegt» sich konsequent weiter
Aus einem Sozialprojekt soll ein Sozialunternehmen werden.
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